Ein Flaniereisen für die Flaniermeile ?
Eine Hommage an die Classic Bikes der Vergangenheit
Wenn ein Bike aussehen soll wie früher und Zeitgleich besser fahren muss, ist das Rezept bei Retro-Motorrädern der Neuzeit immer gleich und im übrigen seit Jahren erfolgreich.
Honda geht mit der CB 1100 RS ebenfalls einen Weg und zeigt was möglich ist im Bereich zwischen Klassik und Moderne.
Zunächst muss hier folgendes angemerkt werden: Die CB1100RS ist eine Schönheit, so richtig satt sehen können wir uns nicht.
Sie zieht uns magisch an, man möchte sie einfach anschauen - dieses Gefühl von #habenwollen schaffte in diesem Bike-Segment,
bisher nur noch die "Triumph Speed Twin & Moto Guzzi V7 III"
Aber schaut doch einmal selbst - Fotoquelle Honda
Das tolle "an" Retro Bikes ( aller Marken ) ist - "die CB1100RS " steht hier nur stellvertretend,
sie werden optisch nicht langweilig, im Gegenteil.
Gefällt dir diese Art von Motorrad heute - gefällt es dir auch in 20 Jahren!
Zeitlos schön #dankehonda
Ein Phänomen ist bei der Honda besonders gut zu bemerken,
nach ca. 1200 Test Kilometern auf dem japanischem Retro-Ross, habe ich festgestellt.
Motorrad Fahrer, die sich im allgemeinen nicht für Classic Schönheiten interessieren, würdigen dir auf der Honda keines Blickes - im Gegenteil, du wirst belächelt.
Dabei spielt es keine Rolle wie sehr du deine CB1100RS gewienert und poliert hast.
Sie strahlt eine grandiose Eleganz aus, wird nur leider von den Motorradfahrern der Mittzwanziger nicht wahrgenommen.
Wieso eigentlich nicht?
Das kann ich mir nur "subjektiv" wie folgt beantworten:
Ich bemerke, dass diese Art Fahrer dann doch eher aggressiv & progressiv unterwegs sind und sehen sich selbst,
mit ihren extra lauten Bikes an der Eisdiele oder verschiedenen Applaus-Kurven, rauf un runter Fahren.
180° Kehrtwende erlebst du dann plötzlich bei Personen, die diese Art von Motorrad anders betrachten, weil sie optisch ähnliches eventuell aus ihrer Jugend kennen und positive Gedanken daran pflegen, oder einfach die klassische Linienführung mögen etc.
Fakt ist: Geschmack ist subjektiv.
So habe ich öfter erlebt, wie Herrschaften der o.g. Gattung,
vor der Honda stehen blieben, die Formensprache genossen und in Erinnerung schwelgten. #Großartig
Zeitgleich bemerkte ich in Gesprächen mit anderen Enthusiasten, dass man der Honda ihr Baujahr nicht wirklich auf den ersten flüchtigen Blick ansieht,
ein modernes Retro-Bike oder vielleicht doch ein gut gepflegtes Bike der 70/80 Jahre ?
Es stellt sich bei modernen Retro Klassikern immer wieder die Frage, wo hört Retro auf und beginnt das Neumoderne?
Hondas Antwort auf diese Frage "lautet" meiner Meinung nach wie folgt:
#wirmachenwasunsgefällt
So treffen wir hier auf einen Retro Mix, der z.B. durch moderne Blinkerformen inkl. kompletter LED-Lichttechnik am Bike begleitet wird.
Gefällt mir gut, denn die EX Version der CB 1100 wäre mir persönlich zu Retro.
Honda trifft hier also genau meinen Geschmack.
Diesen Stylemix aus Retro und Moderne hätte ich mir persönlich ebenfalls am Heck des Bikes gewünscht.
Anders wie an der Front, kommt hier der komplette Ursprung des Retro Designs der 70/80er zum tragen.
Viel Chrom, ein ausladendes Heck mit einer enorm mächtigen Heckleuchte.
Hätte man hier etwas mehr nach dem Motto
#wenigeristmehr
designt, gäbe es keinen Anlass für einen beherzten Griff ins After-Sales Regal.
Das Kürzel " RS " soll laut Honda für "Road Style" stehen.
Das Passt! Denn die Standarte für damalige luftgekühlte "Big Bikes" wurde treu weitergeführt und wirken authentisch.
Zeitgleich Neumoderne Aspekte hinzugefügt #Großartig
Werfen wir ein Blick auf die schwarzen Gussräder. Retro und Vintage-Liebhaber würden sich hier wieder die Haare rupfen,
Pragmatiker dagegen legen Wert auf wartungsarme Räder.
Auch die Bereifung muss erwähnt werden, einer der für mich besten Tourensport-Reifen "Bridgestone T30/T31" kommt hier zum Einsatz.
Ein großartiges Zusammenspiel findet hier statt,
Chassis - Fahrwerk - Reifen - alles harmoniert und fährt funktionstechnisch großartig.
Natürlich sind die aktuellen Reifendimensionen nicht die Ursprünglichen der Vergangenheit, denn hier werken großzügig am HR ein 180er Pneu und das sogar in 17Zoll .
17Zoll steht am VR/HR zur Verfügung.
Auch die Bremsanlage setzt mit radial verschraubten Sätteln auf Sportlichkeit.
Funktioniert besser wie erwartet, die Verzögerung verdient ein Lob und fängt die Honda auch aus Bereichen vom V-Max zuverlässig ein.
Dabei lässt sich der Druckpunkt an beiden verstellbaren Hebeln sowie Fuß gleichermaßen präzise ertasten.
Das ganze wird Unterstütz durch ein absolut unauffälliges ABS - das Ganze könnte allerdings mit einer anderen Brems-Pumpe und Stahllflex-Leitungen noch besser funktionieren.
Die Fahrwerkselemente von Showa sind edel,
die Gabel mit den mächtigen T.Rohren sowie die Stereo-Federbeine inkl. Ausgleichsbehältern sind weit mehr als wunderhübsch anzusehen.
Beide verfügen über eine einstellbare Federbasis und machen einen hervorragenden Job.
Im Stadtverkehr und Landstraße fühlt sich die CB für ein Motorrad ihrer Größe ausgesprochen leichtfüßig an.
"Naja" solange sie rollt. Beim schieben oder rangieren lassen sich die 253 Kilogramm Gewicht nicht verstecken.
Das spielerische Handling liegt auch an der ausgefeilten Ergonomie der Honda, so sitzt Du sportlich mit Orientierung Richtung Vorderrad,
dennoch aufrecht und vor allem äußerst bequem.
Die Grundabstimmung des voll-einstellbaren Fahrwerks ist von der Sorte „Airbus A 380 Dreamliner“ und damit perfekt für eine entspannende Feierabendrunde.
Beim gemütlichen dahin Cruisen bügelt die Honda auch über gröbere Straßenbeläge mit Gelassenheit hinweg.
Getreu dem Motto, "stress dich nicht - entspann dich - genieße die Landschaft"
Du fährst lieber flott und möchtest mal ordentlich ans Gas?
Kannst Du, und das trotz allen Komforts,
gnadenlos die Hausstrecke rauf & runter Fahren und weitaus besser wie erwartet, um die Ecken donnern.
Bei flotter Gangart solltest du allerdings darauf achten das dein Körper weiter Richtung Vorderrad gerichtet ist.
Das VR mag Druck, beherzigst du dieses, hast du die Maschine genau dort, wo Du sie haben willst. #absolutlinientreu
Die letzte ihrer Art?
Luftkühlung!
So gut wie ausgestorben, dass grandiose Prinzip der Kühlung durch Luft, mit den im Regelfall toll anzusehenden Kühlrippen.
Konkurrenten gibt es nicht mehr, sie tauschten Kühlrippen gegen Kanäle in denen Wasser fließt und hinterließen die CB als letzte ihrer Art.
Dabei kann Luftkühlung sehr sexy sein.
Hier ein Beispielfoto "Quelle Honda "
Aus 1140 Kubikzentimetern schöpfen die Honda-Ingenieure mittelprächtige 90 Pferde.
Nicht viel für ca 250 kg Motorrad, könnte man meinen.
Genug Schmalz für lange Arme, in gewissen Situation ist dennoch vorhanden.
Doch der eigentliche Reiz dieses Aggregats besteht darin, das Gefühl unauffälliger Kraft zu genießen.
Kurz über Standgas liegen 70 Newtonmeter an, bei 2500 Touren schon 80. Danach steigt die Kurve sanft an und erreicht ihren Spitzenwert bei 91 Newtonmetern bei 5500 Umdrehungen.
Pubertäres Gas aufreißen ist spektakulärer und macht kurzweilig Spaß, die Honda dreht sauber und unspektakulär bis ca 10.000 U.
Wirklich schneller ist man damit aber nicht. Der Motor gibt sich eher wie ein erfahrener Sportler, der nicht mehr hektisch von Start an seine Energie verbraucht.
Stattdessen behält er kühlen Kopf und packt im passenden Moment deftige Leistungsreserven aus.
Trotz seiner Größe gab sich der Motor dank des gleichmäßigen Drucks mit ca 5.0 Litern zufrieden.
Ich denke, ein weniger wuchtiger Typ Fahrer, hätte hier die 4,5L marke setzten können.
Das sind Top werte für 1100ccm und ca.250 kg
Das die Zeiten der Siebziger vorbei sind, merkst du beim anlassen der Honda.
Der Anlasser dreht exakt einmal, die elektronische Einspritzung tut das übrige und liefert im optimalen Verhältnis Benzin, die Cb1100RS zündet augenblicklich.
Nach wenigen Sekunden regelt die Drehzahl ein und man hört ganz sachte die vier Ventile pro Zylinder arbeiten.
An frühere Zeiten erinnert sich bei der Perfektion des Motors niemand mehr, um an frühere Zeiten zu erinnern hätte es hier weit aus unruhiger zur Sache gehen müssen.
Das Aggregat der Honda ist dafür da, um die Herzen von Perfektionisten zu betören.
Hier gibt es noch viel Mechanik und wenig vom unnötigen Firlefanz.
Selbiges gilt für die Vibrationen, #nahamoptimum,
die das Aggregat unterwegs an den Fahrer weitergibt. Auch der Sound aus der verchromten Vier-in-Zwei-Anlage lebt eher von seiner sonoren Klangfarbe, statt ungezügelten Krawalls.
In deiner Linken Hand liegt der einstellbare Hebel der leichtgängigen Anti-Hopping-Kupplung.
Das Schaltgetriebe arbeitet tadellos und ist im Bereich Moderne Retro Bikes wahrscheinlich das, was du dir in jedem Retro Bike wünschst.
Aber das konnte Honda schon immer, perfekte Haptik und grandiose Getriebe.
Das Kombinationsinstrument präsentiert Drehzahl und Geschwindigkeit klassisch,
den Rest wie Kraftstoffstand, Uhrzeit oder Gang im Display.
Die Abdeckung besteht ebenso, wie die Seitendeckel, aus gebürstetem Aluminium.
Die polierte Gabelbrücke ist optisch wie haptisch ein Leckerbissen, blendet bei ungünstigem Lichteinfall aber ein wenig.
Sonnenblende oder dunkles Visier, schaffen hier Abhilfe.
Trotz des vermeintlichen Stilbruchs passt sich die moderne Lampe erstaunlich gut ins Gesamtbild ein. Die Ausbeute schlägt das Halogen-Gefunzel vergangener Generationen um Längen. Andere Fabrikate beweisen jedoch, dass die Dioden noch wesentlich mehr Potenzial haben.
Als aktuelle LED-Licht Könige im "Gesamten" Bike Sektor wären hier zu erwähnen: die Kawasaki Versys, sowie die Indian FTR 1200
Die Honda Besitz sogar noch einen Hauptständer, dieser erleichtert die Kettenpflege und entlastest das Fahrwerk beim ggf. überwintern.
Der Stil-Mix ist gelungen, aber dazu hatte ich oben ja bereits ein paar Worte gesagt,.
Die Modernisierungen stören die klassische Linie nicht und jeder der sich der Optik nicht verschrieben fühlt, ist spätestens nach einer Probefahrt angetan.
Fazit: Die Honda funktioniert im Alltag ebenso wie auf der Flaniermeile oder der Landstraße, nämlich einfach hervorragend!
Der japanische Perfektionsanspruch rundet das Paket ab, ohne sie je langweilig werden zu lassen.