Die Schönheit Mutter Naturs mit allen Sinnen erfahren, unbekannte Welten entdecken, dabei Wind und Wetter trotzen.
Freiheit in seiner reinsten Form genießen. Genau das ist es, was naturbegeisterte Motorradfahrer seit jeher fasziniert.
Welcher treue Begleiter sollte hierfür besser geeignet sein, als ein vollblütiges Adventure-Bike?
Charakteristische Eigenschaften für diesen Motorrad-Typen sind Bequemlichkeit, Leistung und einfaches Handling. Das trifft auf positive Resonanz in der Biker-Szene. Auch in der 48PS Spate sind A2-Adventure-Bikes immer mehr im Kommen.
Verschiedene Hersteller lassen immer häufiger 48PS Touring Motoräder im eignen Portfolio glänzen. So auch Honda mit seinem brandneuen Adventure-Bike: Der CB 500 X. Für euch habe ich sie 2 Wochen lang im Norden Deutschlands testen dürfen. Kann der kleine Sporttourer mit seinen großen Brüdern am Markt mithalten?
Optik
Nähern wir uns zunächst optisch der CB 500 X an.
Anders als in der A2-Spate üblich, ist es der Großen nicht anzusehen, dass ihr ein Motor mit lediglich 48PS innewohnt. Genau wie ihre ausgewachsenen Geschwister am Markt, wirkt sie groß, bullig und verkörpert mit dem großen Vorderrad und der schnabelähnlichen Front den typischen Offroad-Charakter. Auch der Hinterreifen lässt erst auf den zweiten Blick erahnen, dass sie kein PS-Monster ist.
Das markanteste Merkmal an der Front: Der typische Honda Single-Scheinwerfer, der sich baugleich bereits auf anderen Modellen der Marke wiederfindet, wie der aktuellen CB 650 F und CBR 650 F. Die Leuchttechnik des Scheinwerfers "Snook ll" umfasst einen single LED-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht.
Ein gutes Ausleuchten des Weges - wenn auch nicht perfekt - ist euch hier sicher. Auch dem Rücklicht wohnt diese fortschrittliche LED-Technik inne.
Über dem Scheinwerfer befindet sich das für einen Adventurer typische große Windschild, das den Fahrtwind am Fahrer deutlich reduziert und den Adventure-Charakter verstärkt.
Die Formensprache des Tanks wirkt modern und sportlich. Nicht nur durch das schnittige "schwebende" Sidepanel mit Logo, sondern auch durch spezielle Features auf der Lackierung. Die weiße Ausführung (Pearl Metalloid White) wird mit neongelben Akzenten und auffälligen Texturklebern versehen, die an rissige Erde erinnern - "Adventure" Thema getroffen, würde ich sagen. Auch auf den beiden weiteren Farbvarianten "Grand Prix Red" und "Matte Gunpowder Black Metallic" sind diese Texturen vorhanden. Optisch ein sehr gelungenes, modernes Adventure Bike, mit Liebe zum Detail.
Ergonomie - Bequemlichkeit ist das A und O
Ergonomisch eignet sich die Honda eher für mittlere und große Fahrer. Die Dimensionen belaufen sich auf 215 cm Länge und 83 cm Breite. Spätestens bei der Sitzhöhe von 830mm wird klar, dass es die Honda nicht auf kleine Fahrer/-innen abgesehen hat. Mit meinen 1,75 m Körpergröße war das Platznehmen kein Problem.
Der Sitz ist breit und hat eine angenehme Form und Härte. Tagestouren von ca 400 - 500 Kilometer sind daher kein Problem.
Natürlich kommt auch der Sozius-Sitz nicht zu kurz.
Wie es sich für ein Adventure Bike gehört, bietet dieser viel Platz für einen Reisegefährten oder Gepäck. Für letzteres gibt es genügend Verzurrmöglichkeiten an Heckverkleidung und Haltegriffen. In Kombination mit dem flach ansteigenden Tank ist die Honda geräumig und integriert seinen Fahrer gut.
Das Abstützen beider Beine mit der gesamten Sohle klappte ebenso wunderbar. Durch die tiefe Position der Fußrasten wird ein angenehmer, fast schon rechtwinkeliger Kniewinkel ermöglicht. Auch die hohe Position des Lenkers unterstützt das aufrechte Sitzen, entlastet die Handgelenke und macht das erreichen der Armaturen an den Griffen kinderleicht. Haptik, Ergonomie, Material - alles prima.
Als Windschutzt gibt es ein verstellbares, großes Windschild, welches auch bei schneller Fahrt einen guten Job macht. Ein toller Nebeneffekt: Die Kombi bleibt dadurch weitestgehend verschont von Fliegen und Spritzwasser.
Die Spiegel bieten permanent gute Sicht nach hinten, ohne die Arme oder Schultern umzupositionieren.
Zu guter Letzt das Display: Hier setzt der Hersteller auf ein Negativ-LCD Display. Auf diesem werden alle wichtigen Informationen gut leserlich angezeigt. Die Ganganzeige ist besonders toll für Einsteiger.
Bei starker Sonneneinstrahlung spiegelt das Display allerdings ein wenig. Auch die Lesbarkeit nimmt etwas ab, aber alles noch im alltagstauglichen Bereich. Grundsätzlich wird Langstreckentauglichkeit bei der CB 500 X groß geschrieben. So war auch mein Eindruck: "Damn, it's so comfy!".
Ihre außerordentliche Bequemlichkeit schreit einfach nach langen Touren und gibt dem Fahrer das Gefühl, auf alles gefasst zu sein. Der Motorrad-Urlaub kann kommen!
Hondas CB 500 X ist das leistungsmäßig kleinste Reisemotorrad des Herstellers. Wie in der A2-Spate zu erwarten, wohnen dem flüssigkeitsgekühlten 500ccm großen 4-Takt Motor erwachsene 48 Pferdchen inne (35KW).
Damit ist das Motorrad ab Werk ein reines A2-Bike und bedarf keiner Drossel. Die maximale Beschleunigung von 43NM (6500 U./Min.) wird über zwei Zylinder entfaltet, was für ein Motorrad dieser Leistung eher untypisch ist. Doch das hat einen guten Grund: Der Motor ist dadurchlaufruhiger und reduziert die Vibrationen während der Fahrt.
Die Bremsen sind griffig und lassen sich gut dosieren. Dazu wurde vorne eine 320 mm und hinten eine 240 mm Einscheibenbremse verbaut. Beides natürlich mit ABS. Das 19 Zoll große Aluminiumguss Vorderrad bietet ein besonders gutes Abrollverhalten und wirkt stabilisierend. Hinten befindet sich ein kleineres 17 Zoll Rad. Ebenfalls als Aluminiumguss.
Das eher weich eingestellte Fahrwerk, kombiniert mit verlängerten Federwegen (vorne 150mm, hinten 135mm) und dem Einrohr-Stoßdämpfer am Heck, machen die Honda CB 500 X besonders Offroad-tauglich. Damit brettert die Große über so ziemlich alles hinweg! Unebene Straßen, Feldwege und sogar Schlaglöcher können ihr legères Gemüt nicht erhitzen.
Und auch der Fahrer spürt davon herzlich wenig. Ganz nach dem Motto "Konzentriere du dich auf das Fahren. Ich mache den Rest." erlangt die Honda in kürzester Zeit das Vertrauen des Fahrers.
Dieses unbeschwerte, sichere und vertrauensvolle Fahrgefühl hat mir persönlich außerordentlich gut gefallen. Nicht zuletzt, weil auch Führerschein-Neulinge und Wiedereinsteiger diese Leichtigkeit zu schätzen wissen werden.
Wer kaum Fahrerfahrung hat, dem sollte das Motorrad möglichst viel Arbeit abnehmen. Damit steht das Fahren selbst im Vordergrund.
Auch das Handling ist kinderleicht mit der Honda. Und das, obwohl sie nicht gerade ein zierliches Motorrad ist und leer schlappe 196 kg wiegt. Davon spürt der Fahrer allerdings kaum etwas, ist die Gewichtsverteilung und der sehr zentrale Schwerpunkt doch außerordentlich gut in Balance.
Selbst ich mit meinem zierlichem Körperbau hatte die Honda fest im Griff.
Wie sieht's mit sportlichem Fahren aus? Auch das meistert die CB 500 X mit Bravour. Ihre 43 NM sind nicht zu unterschätzen. Durch die zwei Zylinder verteilt sich die Kraft unten herum besser, wodurch die Honda zum sportlichen Fahren keine hohen Drehzahlen braucht. Das Beschleunigen klappt dadurch auf Anhieb gut und schubartig. Über den gesamten Testzeitraum hatte ich nie das Bedürfnis und die Not, an den Drehzahlbegrenzer gekommen. Die Leistung war stets genug. Trotz ihres höheren Eigengewichts ist sie in Kurven einfach zu händeln und verhält sich sehr vertrauenswürdig. Auch größere Schräglage stellt kein Problem für sie dar.
Exkurs auf den Heidbergring mit dem Zweirad.Team:
Ja, die Honda hat ein ruhiges und vertrauensvolles Gemüt. Doch das heißt nicht, dass es mit ihr nur im Kaffeekränzchen-Modus voran geht. Im Gegenteil. Um ihre Sportlichkeit auf die Probe zu stellen, habe ich der Honda einem Ritt auf dem Heidbergring spendiert.
Einen ganzen Tag lang durfte ich gemeinsam mit dem "Kurven.Team" die CB 500 X durch die sportlichen Kehren der Strecke jagen. Der ideale Sportlichkeitstest! Und ich wurde nicht enttäuscht: Die CB 500 X meisterte jede Kurve mit Bravour. Durch das große Vorderrad zeigte sie sich unglaublich spurtreu und sicher, sogar in maximaler Schräglage.
Der breite Lenker und der ausgeglichene Schwerpunkt ließen das Bike problemlos und leichtfüßig durch enge Kurven manövrieren. Bremsen, Beschleunigen, Schräglage, agiles Lenkverhalten - und alles im Sport Modus. Als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Ich war wirklich positiv überrascht, wie sportlich ein Adventure-Bike sein kann. Gerade das weiche Fahrwerk und das sichere Fahrgefühl können einem unerfahrenen Fahrer viel Selbstvertrauen geben, da damit das Feedback der Straße auf das Nötigste reduziert wird. Ich würde sagen, die Honda hat sich in diesem Test eine 1+ mit Sternchen verdient. Besten Dank an dieser Stelle an das Kurven.Team, die mir diesen Trainingstag ermöglicht haben.
Und wie klingt sie denn? Ich muss gestehen: Für ein reines A2-Bike wirklich erwachsen. Der Sound ist voluminös und klingt definitiv nicht nach einer Luftpumpe, wie bei so manchem Mitbewerber.
Mir persönlich gefiel das intensive Bollern des Auspuffs sehr. Egal ob im Stand oder bei voller Fahrt: Sobald der Zug am Gasgriff nachlässt meldet sich die CB 500 X mit haufenweise Fehlzündungen. Als wolle sie sagen "Ich bin noch hier!". Im realen Betrieb ist sie hingegen ab ca. 80 km/h leider kaum noch zu hören, was sich gleichzeitig positiv auf die Laufruhe auswirkt. "Meine Güte, ist die laufruhig."
Meine private BMW G 310 R und somit auch die GS Variante höre ich im Gegenzug laut und deutlich. Sogar bei 120km/h auf der Autobahn.
Umso mehr war ich über die Stille der Honda verwundert. Für lange Touren hat die geringe Lautstärke sicher auch Vorteile. Dennoch höre ich persönlich gerne, was der Motor gerade macht. Bei der CB 500 X bleibt das Motorfeedback durch die Laufruhe und den leisen Auspuff recht bescheiden.
Dieses kleine Manko kompensiert die Honda mit ihrer sagenhaften Reichweite. Bei normaler Fahrt rollt die Große vollgetankt problemlos 350km - 400km weit. Unglaublich! Zwischenzeitlich dachte ich ehrlich, die Tankanzeige hätte einen Hänger. Honda gibt den Verbrauch mit 3,6 Litern auf 100 Kilometern an. Bei einem Tank Volumen von satten 17 Litern, liegt die maximale Reichweite somit - rein rechnerisch - bei unfassbaren 470 Kilometern. Na wenn damit mal ein echtes Adventure keinen Spaß macht!
Fazit - A2 Adventures an die Macht
Die Honda CB 500 X muss nicht schüchtern und ängstlich zu ihren großen Geschwistern am Markt aufblicken.
Nein, im Gegenteil.
Sie Zeigt eindrucksvoll das mit wenig Leistung und einem gutem Anschaffungspreis Viel Adventure in ihr steckt.
#bravohonda
Natürlich ist der Leistungsunterschied zu verschiedenen Flaggschiffen, BMW 1200 GS oder Hausintern Afrika Twin immens.
Aber mal ehrlich: Wir sprechen hier über ein Adventure Bike. Und beim Reisen geht es nun wirklich nicht um Speed,
sondern um Eins mit der Natur zu sein und den Moment zu genießen. Die 48 Pferdchen reichen hier völlig aus. Und zügig ans Ziel kommt man definitiv.
Für einen Preis von ca. 6.000,00€ bietet Honda dem Käufer ein vollwertiges Reisemotorrad, mit dem man durch dick und dünn geht
Sie nimmt jeden ihren Fahrer herzlich auf, überfordert ihn nicht und führt ihn sicher über gängiges Terrain ans Ziel.
Der Spaßfaktor in Kurven kommt ebenfalls nicht zu kurz.
Dass sie neben ihrem vertrauenserweckenden Gemüt auch anders kann, wird sicher jeden abenteuerlustigen A2 Biker in die Karten spielen.
All in all hat mich die CB500X Vollstens überzeugt.
Bequemlichkeit, Sportlichkeit, Vertrauen - das macht die Honda CB 500 X aus. Ich kann sie jedem A2 Naturfreund und Abenteurer wärmstens empfehlen. Sogar erfahrenen Motorradfahren, die es nicht auf maximale Leistung abgesehen haben.
Motor an: Das Honda-Abenteuer beginnt!
In diesem Sinne: Die linke zum Gruß.
Eure Natalie.